Dienstag, 26. Juni 2007

Paddy im Glück

Heute ist der Tag, an dem ich die finale Diagnose über den Umfang meiner Erkrankung erhalte. Leider muss ich diesen Termin bei Frau Kriebel-Schmitt ganz alleine durchstehen, weil Tina arbeiten muss.

Heute werden mir hier auch die Fäden gezogen, die noch in der Achsel und der Leiste sind. Vor allem in der Achsel nerven mich die Teile inzwischen enorm, denn dort ist die Naht eine ganz klassische Einzelknopfnaht mit ca. 10 Stichen, die jeder von uns selbst hätte machen können. Die überstehenden Fäden pieken mich ständig.

Aber erstmal habe ich mein Gespräch mit Frau Kriebel-Schmitt.
Bislang war ich ja bei diesen Terminen immer sowas von gelassen, dass ich mir manchmal schon dachte, ich könne anscheinend gar keine Gefühle positiver oder negativer Art entwickeln - ich bin sowas wie ein emotionaler Eisblock.

Aber heute rinnt mir der Angstschweiß aus der Achselnaht, trotz frischer Dusche stinke ich wie ein Schwein kurz vor der Schlachtung.

Und da kommt die erlösende Nachricht: ich habe nirgendwo anders weitere Tumore.

Mein entgültiges Staging ist also IIa ohne Komplikationen. Die notwendige Chemo sowie die anschließende Bestrahlung wird sehr niedrig dosiert sein. Puuuuhhh...

Jetzt stehen folgende Entscheidungen an:
Obwohl die Chemo außerordentlich niedrig dosiert sein wird, besteht ein geringes Restrisiko, dass meine Spermien dadurch dauerhaft beschädigt werden und ich deshalb unfruchtbar werde. Ich muss mich also entscheiden, ob ich vor der Therapie ein Backup meiner Sacksuppe anfertigen lasse oder nicht. Das muss ich in Ruhe entscheiden...

Die andere Entscheidung ist leichter zu fällen: will ich an der DHSG-Studie teilnehmen oder lasse ich das lieber sein?

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