Dienstag, 22. Mai 2007

Gehts noch? Es geht!

Diagnose war also am 18.5.2007.

Ich bin unendlich froh, dass ich zwei starke Frauen an meiner Seite habe: meine liebe Mutter Antje und meine liebe Liebste Tina. Ohne die beiden wäre ich sicherlich nicht so gut drauf wie ich es jetzt bin. Aber auch alle meine Freunde helfen mir jeden Tag erneut, den ganzen Scheiß durchzustehen.

Als allererstes haben Tina und ich uns am selben Tag mittels gängiger Internetquellen schlau gelesen. In meinem Google-Notebook sammel ich seitdem verschiedene Treffer zu verschiedenen Details.

Eine der ersten Seiten, die ich fand, war von einem kleinen Verein, deren Mit-Gründerin leider verstorben ist.
Kein sehr ermutigender Einstieg - das zog mir regelrecht den Boden weg.
Aber jede weitere wissenschaftliche Abhandlung und jedes weiteres Forum zeigte mir, dass dieser Krebs offensichtlich wirklich gut therapierbar ist.

Und was hat der Paddy ständig im Kopp? Richtig: Party!
Also sind wir als erstes mal ordentlich feiern gegangen - jetzt erst recht ;-)

Nee, ehrlich, an diesem Freitag hatte ich keine Lust, mit trübem Blick zuhause das gemeine Schicksal zu verteufeln. Vor Allem glaube ich nicht an Schicksal. Wir hatten schon lange vorher Freunde eingeladen und wollten feiern gehen, und ich sah keinen Grund das nicht zu tun.

Meiner Meinung nach gibt es zwei gleichberechtigte Aspekte:

  1. wenn man nichts tut, ist dieser Krebs absolut tödlich. Keine Frage.
  2. zu jedem Zeitpunkt kann man nur das tun, was einem zu diesem Zeitpunkt möglich ist.
Das bedeutet für mich ganz einfach, dass es keinen Sinn macht, Dinge sein zu lassen oder zu tun, die der konkreten Diagnose vorweggreifen, die vielleicht auch nichts mit der Krankheit zu tun haben. Ich habe jetzt schon genug Ärger am Hals, da muss ich mir nicht noch künstlich den Spaß verderben, der mir noch geblieben ist.

Ich werde nichts an meiner Lebenshaltung ändern. Ich werde weiterhin die Feste feiern wie sie fallen. So gut ich halt kann...

Mir ist vollkommen klar, dass es im Laufe der anstehenden Therapie Zeiten geben wird, in denen ich bestimmte Dinge nicht mehr machen kann, dass ich mich bewusster ernähren muss, dass ich mehr Schlaf brauche, dass ich nicht mehr der letzte auf der Tanzfläche sein werde ... in denen mir einfach kotzübel sein wird.

Aber bis es soweit ist, lasse ich mich nicht einschränken von etwas, das jetzt noch nicht ist. Die Einschränkung kommt noch früh genug.

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